Unser kollektives Wissen macht uns zu Experten in eigener Sache. Wir mischen uns ein, wir sind aktiv in der gesellschaftlichen Informationsarbeit und vertreten unsere Forderungen auf politischer Ebene.
fragEltern ist zum 30-jährigen Jubiläum der ARWED e.V. 2021 ins Leben gerufen worden. Im Rahmen einer Tour durch NRW präsentierte der Verein die Jubiläumskampagne unter dem gleichnamigen Motto. Der Anklang war enorm – sie hat innerhalb des Vereins den Zusammenhalt der Eltern gefördert und in der Öffentlichkeit bei vielen Menschen für Aufmerksamkeit für das Problem Sucht gesorgt. Mittlerweile ist fragEltern weit mehr als ein Jubiläums-Motto, es ist zu einer Initiative gewachsen, die schon viel bewegt hat und weiter bewegen will. Und daran arbeiten wir!
fragEltern bietet umfassende Informationen und Orientierung für Eltern und Angehörige, die mit den Herausforderungen von Drogenkonsum und Drogensucht konfrontiert sind. Darüber hinaus wollen wir mit unserer Initiative die Öffentlichkeit über die Realität und die tatsächlichen Bedarfe betroffener Familien aufklären, damit diese sich für unsere Unterstützung solidarisiert. Wir setzen uns aktiv für die Interessen der mit uns verbundenen Eltern, Angehörigen und Betroffenen ein. Eine unserer zentralen Forderung ist die Implementierung eines trialogischen Diskurses, bei dem Betroffene, Angehörige und das Versorgungssystem gemeinsam tragfähige Versorgungslösungen entwickeln. Warum? Damit eine stabilere, effektivere und nachhaltigere Unterstützung umgesetzt wird, die von allen Beteiligten getragen wird. fragEltern vertritt die Stimme und die Forderungen betroffener Eltern und Angehörigen in der Politik und setzt sich dafür ein, ihre Bedarfe in den Fokus zu rücken.
Das ist leichter gesagt als getan, zumal viele unterschiedliche Aspekte das Thema Drogensucht beeinflussen. Aber als betroffene Eltern haben wir einen großen Wissensschatz. Wir wissen, was man als Eltern erlebt, wenn die Suchterkrankung in unserer Familie Einzug hält. Wir wissen, wie und warum wir Eltern auf die herausfordernde Situation reagieren und was unseren Kindern und der ganzen Familie hilft. Wir wissen, was falsch läuft, und können beurteilen, an welcher Stelle der Bedarf nach neuen Lösungen besonders groß ist. Aus unserer langjährigen Erfahrung heraus konnten wir drei wichtige Kernbereiche identifizieren und haben sie in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt. Unsere Botschaften lauten:
In unseren Eltern- und Angehörigenkreisen sprechen wir über unsere Angst, die Wut, die Scham. Wir hören zu. Wir können unterstützen – denn wir alle wissen, was es heißt und wie es gelingen kann, täglich mit der Sucht zu leben. Und wir wissen um die vielen Wege, die aus ihr auch wieder herausführen können.
1. Förderung eines trialogisch aufgestellten Suchthilfesystems
Wir fördern den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Angehörigen, Betroffenen und Fachleuten, um gemeinsam effektivere Lösungen zu finden.
2. Öffentlichkeitsarbeit und Sichtbarkeit der Eltern und Familien Drogensüchtiger erhöhen
Wir wollen die Eltern und Familien in der Suchthilfe sichtbarer machen, um Vorurteile abzubauen und Unterstützung zu fördern.
3. Initiieren von Unterstützungsangeboten
Wir setzen uns dafür ein, gezielte Unterstützungsangebote zu schaffen, die den Bedürfnissen der mitbetroffenen Eltern Drogensüchtiger sowie des gesamten Familiensystems gerecht werden.
4. Verbesserung der Prävention und Suchthilfen für Jugendliche und junge Erwachsene
Wir engagieren uns aktiv fachpolitisch für die Verbesserung von Präventionsmaßnahmen und Suchthilfe sowie weiteren, psychiatrischen Hilfen, zum Beispiel für die Doppeldiagnose Sucht und Psychose oder Sucht und Depression. Dabei haben wir besonders Jugendliche und junge Erwachsene im Blick – so können wir möglichst früh aktiv werden und Drogenkonsum, Suchterkrankungen sowie weiteren psychischen Erkrankungen vorbeugen und rechtzeitig Betroffenen und ihren Familien Hilfe anbieten.
5. Bereitstellung von Know-how und Forschung
Wir stellen unser umfangreiches Fachwissen zur Verfügung, damit der Unterstützungsbedarf für Eltern Drogensüchtiger sowie des gesamten Familiensystems besser verstanden wird und Initiativen zur Erforschung dieses Bereichs gefördert werden.
6. Vernetzung mit Verbänden und Institutionen
Wir knüpfen strategische Partnerschaften und Netzwerke mit relevanten Verbänden und Institutionen, um eine umfassende Unterstützung der Betroffenen, der Eltern Drogensüchtiger und des mitbetroffenen Familiensystems sicherzustellen.
Wir brauchen Ihre Unterstützung
Wir von fragEltern setzen uns ehrenamtlich und mit Herzblut für Verständnis und Unterstützung im Bereich Drogensucht ein. Wichtige Projekte, wie zum Beispiel unsere öffentlichen Kampagnen, unsere Arbeit des politischen Einmischens oder eigene Evaluierungen und Veröffentlichungen sind aber sehr aufwendig und erfordern entsprechende Mittel. Die uns in der Selbsthilfe zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten für unsere Initiative reichen dafür leider nicht aus.
Ihre Spende ermöglicht es uns, weiterhin aus unserer Elternperspektive aufzuklären, Orientierung zu bieten und politische Forderungen für eine verbesserte Versorgung einzubringen. Jeder Beitrag bringt uns einen Schritt näher zu einer Gesellschaft, die Familien in dieser herausfordernden Situation stärkt und unterstützt.
Vielen Dank für Ihre Solidarität!